IC-Flügel Elsterwerda – Chemnitz

 

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Beschreibung des Vorschlags

Die Idee ist die Wiedereinführung einer Fernverbindung nach Chemnitz und zwar nicht wie im Deutschlandtakt oder ähnlichen Plänen vorgesehen nach Dresden oder Leipzig sondern direkt nach Berlin. Die Verbindung wurde 2006 als eine der letzten IR-Linien Deutschlands eingestellt und anschließend bis 2015 durch den Vogtlandexpress eigenwirtschaftlich weiterbetrieben. Ein Betrieb sollte dementsprechend nicht weit unter der Wirtschaftlichkeitsgrenze liegen und könnte mit Hilfe der Kosteneinsparungen durch die Flügelung mit der IC-Linie Dresden – Rostock wirtschaftlich werden.

Als Fahrzeuge bräuchte es dementsprechend zu den IC2-KISS kompatibles Material. Es könnte mit einzelnen zur HVZ nach Berlin verkehrenden Leistungen angefangen werden und bei ausreichender Nutzung der Takt verdichtet werden. Verlängerungen nach Süden (Zwickau, Hof,…) sind sinnvoll, insbesondere in Tagesrandlage, sollten aber erst mit ausreichender Nachfrage realisiert werden. Auch nördlich von Berlin könnte der Zugteil einen weiteren Ast bedienen z.B. nach Stralsund (Flügelung ggf. auch in Neustrelitz möglich) oder Stettin (nach Elektrifizierung), ansonsten wäre ein Schwächung/Stärkung in Berlin Gesundbrunnen sinnvoll. Der Flügelzug wie hier vorgeschlagen wäre theoretisch zum übernächsten Fahrplanwechsel machbar. Einzige Voraussetzung wären passende Fahrzeuge und ein Zwischensignal an mindestens einem Bahnsteiggleis in Elsterwerda. Der Wiederaufbau Dresdener Bahn in Berlin würde die Fahrzeit noch ein wenig verkürzen.

Neben Chemnitz würde insbesondere Riesa (inkl. Anschlüsse) profitieren, als weitere sinnvolle Halte erachte ich noch Döbeln und evt. Mittweida. Mit Inbetriebnahme der Dresdener Bahn würde die Linie beschleunigt werden.

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8 Kommentare zu “IC-Flügel Elsterwerda – Chemnitz

  1. Die Anbindung an die Linie Norddeich-Leipzig (wie im Deutschlandtakt) finde ich auch nicht sinnvoll, Berlin ist da als Ziel alle mal besser.

    Eine Anbindung per Flügelzugteil an die Linie Dresden-Rostock schmeckt mir aber auch nicht so gut. Zum einen halte ich einen doppelten Kupplungsvorgang, um einen nur 120 km langen Abschnitt gemeinsam zu fahren (und das auf einer bei weitem nicht überlasteten Strecke) für fragwürdig in der Sinnhaftigkeit.

    Zum anderen ist die Linie ja mit Ehrenrunde via BER auch nicht die allerschnellste.
    Auf trassenfinder.de kommt für die dargestellte Route Chemnitz-Elsterwerda 63 Minuten raus, plus die 74 Minuten aus dem Deutschlandtakt von dort bis Südkreuz, plus 8 Minuten für die Zugvereinigung, sind mit 145 Minuten Chemnitz-Südkreuz gesamt eine viertel Stunde länger als es über Leipzig möglich wäre (trassenfinder.de, mit Halten Burgstädt, Narsdorf, Geithain, Bad Lausick, Leipzig [10 Minuten], Lutherstadt Wittenberg: 130 Minuten).

    Von dem her vielleicht doch lieber via Leipzig, vielleicht kann man sich dort auch in eine Linie einklinken. Bei den VDE8-Linien vielleicht in die aus München via Augsburg fahrende als potentiell nachfrageschwächste Linie, oder in eine aus Jena kommende. Auf diese Weise hätte man eventuell sogar die Möglichkeit einer Durchbindung nach Hamburg.

    1. Gut, der doppelte Kupplungsvorgang ließe sich vermeiden, wenn man auf die Nord-Flügelungen verzichtet (es ist ja nun auch wahrlich nicht eine AAA-Linie, und für Stettin wie auch Stralsund gibt es interessantere Südäste, z. eine der Frankfurter Linien). Eine reine Schwächung in Gesundbrunnen mit Abstellung in der zukünftigen Anlage Schönholz dürfte hingegen wenig ein Problem sein.

      Die Anbindung des BER sehe ich sogar eher als Asset, das zusätzliche Nachfrage erzeugen sollte.

      1. Gut, der doppelte Kupplungsvorgang ließe sich vermeiden, wenn man auf die Nord-Flügelungen verzichtet (…). Eine reine Schwächung in Gesundbrunnen mit Abstellung in der zukünftigen Anlage Schönholz dürfte hingegen wenig ein Problem sein.

        Ein Kupplungsvorgang findet trotzdem statt, egal ob der Zug jetzt nach Stettin weiterfährt oder nur nach Schönholz.

        Die Anbindung des BER sehe ich sogar eher als Asset, das zusätzliche Nachfrage erzeugen sollte.

        Garantiert nicht, dafür ist der Flughafen Halle/Leipzig viel zu nah, von dem auch alle relevanten Europa-Ziele erreicht werden können. Und ein fettes Interkontinental-Drehkreuz à la Frankfurt/München wird der BER ja nicht werden, jedenfalls wird die Lufthansa dort keine dritte Basis aufschlagen, und Air Berlin gibt es ja bekanntlich nicht mehr.

        1. „Garantiert nicht, dafür ist der Flughafen Halle/Leipzig viel zu nah, von dem auch alle relevanten Europa-Ziele erreicht werden können“

          Naja, wenn es ab dem BER andere Ziele oder günstigere Tickets gibt, kann man auch mal die 2:15 h zum BER statt der 1:30 h nach L/H-Flughafen in Kauf nehmen. Außerdem wird immer wieder vergessen, dass Flughäfen nicht nur für Reisende relevant sind, sondern auch viele Beschäftigte den Flughafenbahnhof nutzen (können).

    2. Grundsätzlich finde ich eine Führung über Leipzig auch mindestens ebenso gut, vor allem da neben Berlin mit Leipzig ein weiteres wichtiges Ziel erreicht wird. Allerdings gibt es bei der Führung ein paar Schwierigkeiten: Die Auslastung für die FR 03.2 Berlin – Leipzig – Chemnitz aus dem 2. Entwurf des D-Takts beträgt laut Untersuchungen für den 3. Entwurf (S. 22) nur 40,4 Reisende pro Zug. Daher wird hier eine Integrationslösung angestrebt, die zwischen Chemnitz und Leipzig eine Fahrzeit von 60 min vorgibt. Andere Lösungen würden auch wegen der Eingleisigkeit schwierig bzw. nicht unbedingt schneller. Auch fahrzeugmäßig drängt sich keine Lösung auf, wenn man an eine bestehende Linie in Leipzig anknüpfen will, hier müssen ja weitestgehend ICEs zum Einsatz kommen. Suboptimal v.a. wenn es nach Chemnitz eine RV-Freigabe geben soll.

      Dagegen wäre der Flügelzug wie hier vorgeschlagen theoretisch zum übernächsten Fahrplanwechsel machbar. Einzige Notwendigkeit wären passende Fahrzeuge und ein Zwischensignal an mindestens einem Bahnsteiggleis in Elsterwerda. Man müsste noch nicht mal auf die Elektrifizierung Chemnitz – Leipzig warten. Die Dresdener Bahn in Berlin würde dagegen die Fahrzeit noch verkürzen.

      Von daher: Meinetwegen gerne auch über Leipzig, sobald sich da irgendeine Lösung anbietet. Nur bis dahin wäre eine Lösung wie hier vorgeschlagen deutlich einfacher und entsprechend kurzfristiger zu realisieren.

      Kurz noch zu folgenden Aussagen etwas:

      • „doppelten Kupplungsvorgang“
        Das Stärken/Schwächen kann man weitestgehend ignorieren, da dies kaum nichts zur Verspätungsübertragung beisteuert. Wird im Nahverkehr zigfach jeden Tag gemacht, auch im FV ist dies absoluter Standard (u.a. Linie 41/47).
      • „und das auf einer bei weitem nicht überlasteten Strecke“
        Die Strecke Berlin-Gesundbrunnen – Großbeeren Süd gilt offiziell als überlastet, daher halte ich es hier schon für sinnvoll Trassen zu sparen, wenn es sich anbietet.

       

      1. Man müsste noch nicht mal auf die Elektrifizierung Chemnitz – Leipzig warten. Die Dresdener Bahn in Berlin würde dagegen die Fahrzeit noch verkürzen.

        Das sehe ich genau umgekehrt. Die Elektrifizierung Chemnitz-Leipzig ist mit hoher Wahrscheinlichkeit vor der Dresdner Bahn fertig. Und solange die Dresdner Bahn noch nicht fertig ist, sehe ich kaum einen Vorteil in deinem Vorschlag, da somit auf die oben vorgerechneten 145 Minuten nochmal 15 oben drauf kommen (=160 Minuten), was nahezu gar nicht langsamer ist wie die Umsteigeverbindung via Leipzig, wo man mit allen Ernstes 45 (!) Minuten einen wirklich mehr als bequemen Umstieg hat.

        (Vorsicht vor der Online-Auskunft, aktuell Baustelle Leipzig-Berlin.)

        1. Kann durchaus sein, das man via schneller Leipzig schneller sein kann, aber das ja lange nicht mein einziges Argument. So lange sich keine Lösung über Leipzig anbietet, ist eine Flügelzug über Elsterwerda die deutlich einfachere und kurzfristiger einzurichtende Alternative. Wenn sich dann über Leipzig irgendwann etwas ergeben sollte, kann man dies ja ohne großartige verlorene Kosten umstellen.

  2. Wer hätte das gedacht? Es kommt nun doch schon recht bald Bewegung in die Sache. Der ZVMS hat die Fernverkehrsleistungen für Fernverkehr Berlin – Chemnitz ausgeschrieben, interessanterweise sind dort einige Vorgaben enthalten, nicht jedoch ob es über Leipzig, Dresden oder (wie hier) direkt über Riesa gehen soll. Startzeitpunkt ist Juni 2022. Angesichts der auch dann noch ausstehenden Elektrifizierung Leipzig – Chemnitz, des Wunsches einer Direktverbindung an den BER und der deutlich längeren Fahrzeiten via Dresden oder Glauchau, wäre die hier vorgeschlagene Option gut denkbar. Oder halt mit Diesel zwischen Leipzig und Chemnitz. Was es auch wird, ich bin gespannt und halte diesen (zeitnahen) Schritt für sehr begrüßenswert.

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