Regionetz Passau: Freyung / Eging am See

 

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Beschreibung des Vorschlags

Im Bahnknoten Passau schlummert eine Menge Potenzial: eine Reihe ehemaliger oder stillgelegter Regionalbahnstrecken warten dort auf eine Reaktivierung. Ich möchte hier ein paar Ideen vorstellen, um Passau als zentrales Drehkreuz im Dreiländereck Bayern – Österreich – Tschechien aufzuwerten. Im Detail sind dies vier Regionalbahnstrecken, die entweder touristisch oder strukturell relevant wären. Das Ganze könnte als Pilotprojekt vermarktet werden, wie ein Wiederaufbau vernünftiger Regionalnetze um einen Bahnknoten aussehen könnte.

 

Diese neuen Verbindungen werden in Passaus bestehende Regionalverbindungen nach Wels/Linz, Plattling/Landshut/München und Neumarkt/Mühldorf integriert. Durch die neuen Zulaufstrecken wird Passau so auf für den Fernverkehr wieder interessanter.

 

Die Untere Waldbahn ist die mit Abstand naheliegenste Strecke. Die Gleise zwischen Passau und Freyung sind vollständig erhalten, nach Ende des Personenverkehrs 1982 wurde 2010 im Sommer wieder ein recht erfolgreicher Touristenbetrieb gestartet, dafür wurde die Strecke umfassend saniert. Da inzwischen sogar Haltepunktneubauten erfolgt sind, ist die vollständige Reaktivierung in einen regulären Taktbetrieb nur noch eine rein politische Frage. Für den strukturschwachen Landkreis Freyung-Grafenau wäre die Reaktivierung ein Segen, besteht doch dann so wieder eine direkte Verbindung ins Fernverkehrsnetz.

Der Abzweig Kalteneck – Eging basiert auf der abgebauten Bahnstrecke Deggendorf – Kalteneck, von der aber immerhin noch ein Radweg auf der Trasse zur Streckenfreihaltung erhalten ist. Ein Wiederaufbau wäre so relativ problemlos, das dargestellte Teilstück ließe sich gut ins Passauer Netz integrieren. Die Strecke Waldkirchen – Haidmühle – CZ, ein Opfer des Eisernen Vorhangs, habe ich bewusst nicht berücksichtigt – sie ist vollständig entwidmet, im Bayrischen Wald wäre eine komplette Neutrassierung aufwendig.

Bei der Gelegenheit wird der Bahnhof Passau-Auerbach und der Haltepunkt Maierhof wieder errichtet, Passau-Nord ist neu. Passau-Nord entsteht dabei dreigleisig, für Überholungen und eine Zugkreuzung.

 

Für den Betrieb schlage ich eine stündliche RB in Doppeltraktion ab Passau vor. In Kalteneck wird diese dann jeweils nach Eging und Freyung geflügelt. Bei entsprechender Erfolg kann die Verbindung in Zukunft während der HVZ auf zwei RBs aufgespalten werden, zwischen Kalteneck und Passau HBF entsteht so ein 30min-Takt.

Naheliegender Dienstleister ist die Waldbahn, die schon die Touristikzüge betreibt.

 

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4 Kommentare zu “Regionetz Passau: Freyung / Eging am See

    1. Danke für die positive Rückmeldung.

      Ja, das wäre wirklich wünschenswert. Denn Kahlschlag im SPNV auf dem Land in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts muss man heute auf jeden Fall bereuen.

  1. Ich bin mal ehrlich: Es gibt einige Strecken, die man eher reaktivieren sollte.  Zwischen Passau und Röhrnbach/Tittling ist gar nichts los! Die größeren Orte liegen nicht im Ilztal (z.B. Ruderting, Neukirchen vorm Wald, Grubweg, Salzweg, Straßkirchen, Hutthurm, Büchlberg). Die Strecke ist durch die Topographie auch nicht direkt gebaut. Daher wäre die Fahrzeit von den wichtigen Städten Waldkirchen, Freyung und Eging am See bis Passau nicht gerade kurz. Die Höchstgeschwindigkeit von 50km/h lässt sich auch nicht leicht ausbauen.

    Warum du die Strecke nach Eging nicht bis Deggendorf weiter führst, verstehe ich nicht. Eging am See ist mit weniger als 4.000 Einwohnern nicht gerade riesig. Deggendorf-Passau wird wahrscheinlich trotzdem schneller über Plattling gehen.

    1. Wie gesagt, es gibt ja schon wieder einen recht erfolgreichen Sommerbetrieb – und da man inzwischen sogar in neue Haltepunkte investiert, scheint Potenzial da zu sein. Natürlich erwischt man nicht alle größeren Orte und die Strecke ist nicht direkt, aber besser so, als sich irgendwo eine Neutrassierung zu suchen.

      Ich möchte hier auch gar nicht unbedingt auf die Fahrgastzahlen schauen, sondern auf den infrastrukturellen Effekt. Und der wäre im Bayerischen Wald, eine doch etwas vergessene Gegend, doch bemerkenswert. Und da die Gleise und Bahnhöfe schon da sind, ist die Hürde in den regulären Betrieb nicht hoch.

      Der Abzweig nach Eging erschien mir sinnvoll. Ein voller Wiederaufbau der Strecke nach Deggendorf ist utopisch, aber hier im östlichen Teil dürften sich die Verkehrströme noch eher nach Passau richten. Dementsprechend muss der Abzweig auch irgendwo enden, ob das nun Eging, Fürstenstein oder vielleicht auch Schöllnach ist, ist dann sekundär – Weltstädte verpasst man eh keine. Hier müsste auch auf den Schulverkehr geachtet werden. Da hinter Eging der Landkreis Deggendorf beginnt, dürfte es hier einen Cut im Schulverkehr geben.

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