(Mit Fahrplan) Regiotram Rügen: Göhren – Sellin – Binz – Sassnitz

 

Vorschlag in die Karte einpassen

VollbildansichtVollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Einleitung

Ich möchte hier gerne einen Vorschlag präsentieren, der mir sehr am Herzen liegt. Wie jemand hier auf der Seite mal kommentiert hat, ist Rügen ein „Juwel“, was ich nur so unterschreiben kann.  Leider sieht man vermehrt, wie die Insel, besonders der nordöstliche Teil, im Verkehrschaos versinkt, weil sich zu viele Touristen für das Auto entscheiden. Das ist in erster Linie im Urlaub schwer anders zu organisieren. Aber für den Ortswechsel innerhalb der Insel sollte es ein Angebot für den Nahverkehr geben, welches eben nicht dazu verleitet, das Auto zu nehmen. Das ist nicht wirklich der Fall. Und so bilden sich immer wieder Staus, in welchen dann auch die Busse des VVR feststecken, und so teilweise Verspätungen von 20 Minuten aufbauen.

Mit der Regiobahn Rügen möchte ich das Ziel erreichen, sowohl Pendlern als auch Touristen eine echte und schnelle Alternative zum Auto zu bieten, gleichzeitig die wichtigsten Bäder der Ostküste zu verbinden und als Nebeneffekt die Straßen der Insel zu entlasten.

___________________________________________________________________________________

Strecke

Die Regiotram Rügen beginnt ihre Reise vor dem Sassnitzer Rathaus. Von dort sind es fußläufige 5 Minuten zur Altstadt Sassnitz oder zum Hafen von Sassnitz. Innerhalb von Sassnitz folgt die Strecke der Hauptstraße Sassnitz, vorbei am Stadtplatz, wo die RügenGalerie, das Rügen-Hotel und der Bahnhof + Busbahnhof in fußläufiger Umgebung gut zu erreichen sind. Weiter geht es über Dwasieden per Einfädelung auf die vorhandene Bahnstrecke Sassnitz – Lietzow. Dort werden zusätzliche Haltepunkte eingerichtet, in Lietzow wird zudem ein Gleisdreieck angelegt, um einigen Fahrten eine schnelle Durchbindung zu ermöglichen.
Weiter geht es über die Bahnstrecke Lietzow – Binz, wo in Prora und Binz ebenfalls neue Haltepunkte angelegt werden. Am (bisherigen) Kopfbahnhof Binz wird die Strecke ausgefädelt und umfährt Binz südlich in einem kleinen Bogen. Diese Trassierung ist sicherer als die auf der Hauptstraße, da Binz eine der Hauptstauquellen der Insel ist. Die jetzige Haltestelle Ortsmitte wird ca. 100 Meter weiter an den Schmachtener Markt verlegt. In diesem Bereich wird eine Führung parallel bzw. auf dem Radweg empfohlen, welcher verlegt werden müsste. Nach dem Haltepunkt Pantower Weg fädelt sich die Strecke in einer 180-Grad-Kurve in die bestehende Strecke der Rügenschen Kleinbahn „Rasender Roland“ ein. Hierfür werden im gesamten folgenden Trassenverlauf Dreischienengleise angelegt und die Strecke für 50 km/h befahrbaqr gemacht, inklusive der Sicherung von Bahnübergängen.
Am Kleinbahnhof wird das 3. Gleis normalspurig angelegt, um Umstiege zwischen RüBB und Regiotram zu ermöglichen.
Die Strecke folgt nun der Kleinbahn nach Göhren, wo in Sellin und Baabe einige neue Haltepunkte entstehen. Am Jagdschloss Granitz wird ein Ausweichgleis und in Baabe-Süd eine Stumpfendstelle errichtet. An der bisherigen RR-Endstelle Göhren fädelt sich die Strecke im Straßenraum ein und folgt (sofern die dortige Steigung es irgendwie zulässt) dieser in Richtung Ort. Die Strecke endet südwestlich vom Ort an der Haltestelle Stabenweg.

Alle Haltestellen sollen Bahnsteighöhen von 25 Zentimetern bekommen. Dafür werden einige bestehende Bahnsteige angepasst bzw. verlängert.
Aus Kostengründen sollte lediglich auf dem elektrifizierten Regionalbahnabschnitt und auf einem neu zu bauenden Stück Oberleitung in Sellin und an den Endstellen Strom gewonnen werden, welcher dann mittels Batterien in den Fahrzeugen gespeichert wird.

___________________________________________________________________________________

Anschauliches Fahrplankonzept

Die Strecke soll einen 30-Minuten-Grundtakt erhalten. An einigen unwichtigen Haltepunkten werden nur stündlich oder 30/30/60-minütig Fahrten angeboten, um Fahrtzeit zu gewinnen.
Dieser Grundtakt soll verbindlich das ganze Jahr über gelten. Dem kann man gerecht werden, indem man in der Saison Doppeltraktionen auf der Strecke verkehren lässt.
Das Fahrtenangebot des Rasenden Rolands bleibt beim 2-Stunden-Grundtakt und lässt sich mit nunmehr 2 Fahrzeugen realisieren. Um mit der Fahrtzeit der Regiotram mitzuhalten, wird der Halt Garftitz ausgelassen. Langfristig müssen die Dampfloks aber sowieso ersetzt werden, um die Klimaziele zu erreichen. In diesem Zusammenhang bietet sich dann auch die Umspurung der Strecke auf Normalspur an, von der ja dann ein Teil bereits liegt.
Der RE 9 lässt die Station Prora Ost aus, da diese halbstündlich an die Regiotram angebunden wird!
Für IC und ICE-Verbindungen muss eine Lösung gefunden werden. Denkbar wäre eine kurze Wartezeit am Bahnhof Prora auf die Gegenzüge oder alternativ ein zweigleisiger Ausbau der Strecke Lietzow-Binz auf langfristige Sicht.

Hier jedenfalls der Detailfahrplan als Ausschnitt:

Den ganzen Fahrplan gibts auf Google Tabellen

In den Fahrplan mit integriert wurde der Kurs der RE 9, welcher von Lietzow aus als Anschluss abwechselnd Binz und Sassnitz ansteuert, sodass dieser eingespart werden können. Im Lietzower Dreieck begegnen sich die Züge zudem so perfekt dass dieses als Ausweiche dient.
Ebenso können 4 Busse eingespart werden.

Für den städtischen Verkehr werden die Ortsbuslinien 18, 25, 26 und 27 ausgebaut und erhalten einen sicheren 30 bzw. 60-Minuten-Grundtakt! Evtl. folgen dazu demnächst einzelne Vorschläge.

Folgendes musste zugunsten der Regiotram geändert werden:
Die Fahrten der RE 9 von Stralsund nach Binz müssen ab Lietzow mindestens 5 Minuten später verkehren, um die Regiotram aus Binz passieren lassen zu können.
Der Rasende Roland verkehrt 10 Minuten später in Richtung Putbus und verpasst daher den Anschluss zur RB 26 nach Bergen. Diese Verbindung kann aber mit der Regiotram direkt erreicht werden. Für die Dörfer zwischen Binz und Putbus muss dafür eine unabhängige Lösung gefunden werden.

Fahrzeugbedarf und Angebotssteigerung

Das Fahrtenangebot wird um 100 Prozent gesteigert, bestehende Linien, welche die Relationen bedienen, verkehren alle nur stündlich.
Die Regiotram wird für die Strecke folgende Fahrtzeit benötigen:

(Über den Abschnitt in Göhren bin ich mir noch unsicher, weil ich eine zweistündliche Bedienung für zu selten halte! Vielleicht mit einer Verlängerung nach Thiessow? Das würde sich dann aber auf die umliegenden Dörfer negativ auswirken. Also weglassen?)

Göhren – Binz Kleinbahnhof

Regtiotram

(künftig)

Rasender R.
(künftig)

Rasender R. (bisher)

Bus (bisher)

37 Minuten

37 Minuten

43 Minuten

37 Minuten

Binz Kleinbahnhof – Binz Großbahnhof: 7 Minuten

Binz – Sassnitz

Regiotram
(künftig)

Regionalexpress
(bisher)

Bus
(bisher)

32 – 40 Minuten

52 Minuten

32 Minuten

 

Also insgesamt 80 Minuten für die Gesamtstrecke Göhren – Sassnitz. Somit lässt der Fahrzeugbedarf auf 5 – 6 Fahrten und damit ca. 10 Einzelwagen schließen.
Es ist zu erkennen, dass die Fahrzeitgewinne im Vergleich zum Bus nicht besonders hoch sind. Hierbei handelt es sich aber um den tatsächlichen Fahrplan. Die Busse sind häufig unpünktlich und unzuverlässig.
Empfehlenswert wären Fahrzeuge mit einer Grundlänge von 25 bis 30 Metern, welche im Sommer auf 50 bis 60 Meter verlängert werden können (als Doppeltraktion). Die Fahrzeuge verfügen über einen 15 kV Stromabnehmer und eine Batterie, um den gewonnenen Fahrstrom zu speichern. Sinnvoll wären zudem viele Türen für einen beschleunigten Fahrgastwechsel. Ausgelegt sollten sie für Maximalgeschwindigkeiten von 80 – 100 km/h sein.

___________________________________________________________________________________

Informationen

Für den Vorschlag verwendete Quellen:
http://ruegensche-baederbahn.de/fahrplaene.html
https://www.odeg.de/linien-fahrplaene/liniennetz-fahrplaene

___________________________________________________________________________________

BITTE KOMMENTIEREN! 🙂

Metadaten zu diesem Vorschlag

Haben Sie Fragen zu diesem Vorschlag? Oder möchten Sie aus anderen Gründen gerne direkt mit dem Autor des Vorschlags in Kontakt treten?

Ganz gleich, ob Sie aus den Reihen von Politik und Verwaltung, Vereinen und Verbänden, Unternehmen oder auch als Privatperson Interesse an diesem Vorschlag auf Linie Plus haben: Nutzen Sie gerne das Kontaktformular, um eine E-Mail an den Autor des Vorschlags zu verfassen!

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

9 Kommentare zu “(Mit Fahrplan) Regiotram Rügen: Göhren – Sellin – Binz – Sassnitz

  1. Fertig!

    Ich habe beim Fahrplankonzept bemerkt, dass die Wagen, die in Binz enden würden, um Anschluss an den Rasenden Roland zu bieten, dort knapp 2 Stunden stehen müssten, um zurückzufahren. Wie könnte man das Problem lösen?

    Einen ersten Fahrplan habe ich jetzt veröffentlicht…

  2. Das ist ein hervorragend ausgearbeiter Vorschlag, der sicher auch ein Verkehrsbedürfnis abdeckt – und zu dem ich gerne mehr schreiben würde, aber ich bin leider alles andere als ein Rügenexperte. Entsprechend muss ich mich auf ein paar kurze Punkte beschränken:

    – Ist es ideal, dass in Sassnitz der zentrale Umstiegspunkt aus Bahnhof und ZOB nicht erreicht wird? Und braucht es mit der Regiotram den RE9 Lietzow – Sassnitz überhaupt noch?

    – Falls in Sassnitz der ZOB nicht erreicht werden soll oder sogar Ziel sein kann: Endpunkt, geht sicher auch mit eingleisiger Strecke (würde ich in den Städten bei einem Halbstundentakt eh empfehlen, so viel brauchts da nicht): wäre Sassnitz Wedding ein gutes Ziel? Dann könnte die Buslinie 18 entfallen.

    – Wäre eine Integration der Strecke nach Mukran als Fährzubringer denkbar?

    Beim Rasenden Roland würde ich übrigens auch langfristig aus touristischen Gründen mit Dampf rechnen, aber ein anderes Thema.

  3. Danke für das Feedback!

    – Ist es ideal, dass in Sassnitz der zentrale Umstiegspunkt aus Bahnhof und ZOB nicht erreicht wird? Und braucht es mit der Regiotram den RE9 Lietzow – Sassnitz überhaupt noch?

    Von der Zentralhaltestelle am Stadtplatz sind es 5 Minuten zum Meer und 5 Minuten zum Bahnhof. Alle Busse, die am Busbahnhof halten, würden entweder die Haltestelle Stadtplatz oder die Haltestelle Sporthalle passieren, sodass hier umgesteigen werden kann. Die RE 9 ist unverzichtbar, da es für den Ort die Direktverbindung an das Festland bedeutet.

    – Falls in Sassnitz der ZOB nicht erreicht werden soll oder sogar Ziel sein kann: Endpunkt, geht sicher auch mit eingleisiger Strecke (würde ich in den Städten bei einem Halbstundentakt eh empfehlen, so viel brauchts da nicht): wäre Sassnitz Wedding ein gutes Ziel? Dann könnte die Buslinie 18 entfallen.

    In meiner ursprünglichen Version zum Vorschlag hatte ich das so geplant, mir ist aber bei einem Ortsbesuch aufgefallen, dass die Steigung in Höhe Altstadt Sassnitz/Bergstraße einfach zu groß ist um dort eine Straßenbahn anzulegen. Daher diese Lösung. Wedding soll weiterhin vom Stadtbus angefahren werden, der quasi die Regiotram-Strecke umkreist.

    – Wäre eine Integration der Strecke nach Mukran als Fährzubringer denkbar?

    Durchaus, aber ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, das fahrplantechnisch umzusetzen. Entweder das geht mit Taktlücken auf der Stammstrecke einher oder man bräuchte zusätzliche Fahrzeuge für einzelne Fahrten.
    Denkbar wäre höchstens eine Weiterführung weniger Kurse der RB 26 von Bergen aus.
    Die Stadt Sassnitz ist über den Ortsbus schon an den Fährhafen angebunden.

    Beim Rasenden Roland würde ich übrigens auch langfristig aus touristischen Gründen mit Dampf rechnen, aber ein anderes Thema.

    Ja, durchaus muss da eine Lösung gefunden werden, zum Beispiel mit künstlichem Dampf…aber ja, das ist ein anderes Thema. Gesichert werden muss dieses Modell auf jeden Fall, weshalb ich den Zug in mein Fahrplankonzept integriert habe.

  4. Ich finde die Idee erstmal sehr gut ausgearbeitet, Kompliment an dich sowas sieht man eher selten hier.

    Ich finde es auch gut das ein 30min Takt erreicht werden soll, der die Straßen entlastet.

    Mein Kritikpunkt ist hauptsächlich wie sich dadurch die Verbindungen nach Bergen und die Weizerführung nach Stralsund auswirken. Bei uns in Kassel beispielsweise ist es so das die Regiotrams gewisse Außenäste abdecken und innerstädtisch Straßenbahnstrecken mitbenutzen. Hier müsste man ein kurzes Stück in Sassnitz dazubauen, da ist die Frage ob es den Bedarf deckt. So wie ich das sehe ist die Kurve bei Litzow und dadurch eine durchgehende Küstenlinie die Neuerung. Du sagtest ja der Bedarf wäre, da, wenn man die Autofahrten sieht. Mag sein, ich würde es aber trotzdem als Ergänzung „Küstenlinie“ handhaben um noch die bisherigen Anschlüsse in Bergen und die Weiterführung Richtung Stralsund zu haben. Dazu müsste man Teile der Strecke besonders zwischen Lietzow und Binz und evtl Teilstücke Lietzow Sassnitz ausbauen. Tut der Zug auch in Lietzow wenden? Dann müsste man den Bahnhof ausbauen oder wird er umfahren?

    1. Danke für das Feedback!

      Die Regiotram ist eine Kompromisslösung zwischen den engen Kurvenradien der Kleinbahn, den weitläufigen Regionalbahntrassen mit viel Potenzial und den engen Innenstädten der Küstenstädte. Die Verbindung entlang der Küste ist vom Potenzial her deutlich nachgefragter als eine Anbindung von Bergen. Nach Bergen verkehrt von Binz und Sassnitz jeweils stündlich ein Regionalexpress, hinzu kommen die Buslinien 12 und 20, welche von ihrem Angebot her auch nur geringfügig gekürzt werden sollen. Denkbar wäre eine Erweiterung des Regiotram-Modells nach Bergen auf Rügen in einer weiteren Ausbaustufe dennoch, das Potenzial wäre durchaus da. Kannst ja mal einen Vorschlag dazu machen 😉

      Das Dreieck in Lietzow ist schon ein besonderes. Es erfüllt zwei Funktionen. Erstens: Fahrten, welche in Lietzow keine Anschlüsse nach Bergen hätten, können die aufwendige Kehrtwende einsparen und sind somit schneller am Ziel. Zweitens: Die Kurse begegnen sich hier: Ein Kurs verkehrt immer über Lietzow, während der andere in diesem Moment die Umfahrungskurve nutzt. Ist ganz interessant geworden, auch gut im Fahrplan zu sehen.
      Der Bahnhof Lietzow (Rügen) erhält wie alle anderen Bahnhöfe der Regiotram einen Niederflurzusatz und muss daher ein wenig verlängert werden. Dafür wird auf Gleis 1 der vordere Teil und auf Gleis 2 der hintere Teil des Bahnsteigs abgesenkt. So entsteht immer eine direkte Verknüpfung Tram – RE9. Denkbar wäre auch, nur 1 Gleis niederflurgerecht umzubauen, da nur eins benötigt wird. Aber für eine spätere Ausbaustufe nach Bergen (wie erwähnt) wäre der Ausbau beider Bahnsteigkanten sinnvoll.

      PS: Eine Regiotram nach Bergen dürfte Ralswiek aber nicht verfehlen. Ich bin am Überlegen sie per Stichstrecke anzubinden. Auch der Fährhafen in Sassnitz könnte mit einzelnen Fahrten angebunden werden, da fehlt mir aber die Kenntnis über die genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten der Schiffe…

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.