QLB: HSB nach Harzgerode bzw. Aschersleben

 

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Beschreibung des Vorschlags

Ja, ich weiß, dieser Vorschlag dürfte mehr zum Kapitel Utopie gehören. Dennoch kam mir schon vor längerer Zeit der Gedanke, wie es wohl wäre, wenn in der Weltkulturerbestadt Quedlinburg zwischen den vielen historischen Fachwerkhäusern nicht moderne Autos, sondern eine romantische alte Straßenbahn fahren würde, wie in Bad Schandau, Naumburg oder Woltersdorf. Sicher wird man so etwas wohl kaum durchsetzen können, aber wenn es gelänge mit modernen Zügen auch das Umland anzubinden, wie z. B. mit der Linie 10 in Nordhausen, dann sähe das vielleicht schon ein klein bisschen anders aus.

Da die Harzer Schmalspurbahn (HSB) erst vor wenigen Jahren die Strecke Gernrode – Quedlinburg übernahm und auf Meterspur umgebaut hat, würde es sich doch anbieten, dort auch einen Vorortverkehr in vernünftigem Takt, vielleicht stündlich, anzubieten. Um die Akzeptanz dieser Linie zu erhöhen, wäre dann eine Fortsetzung durch die Innenstadt von Quedlinburg erforderlich, wobei die engen Straßen weitgehend nur eine eingleisge Führung zulassen. Das hier vorgestellte Netz wäre daher überall eingleisig mit Ausweichen vorzusehen.

Die HSB-Strecke nach Harzgerode wäre zu elektrifizieren, um einen modernen Vorortverkehr bieten zu können. Der Dampfbetrieb kann natürlich zusätzlich erhalten bleiben, zumindest auf der Strecke nach Stiege. Ob der Abzweig Alexisbad – Harzgerode auch noch Dampfzüge behalten müsste, weiß ich nicht, es wäre aber sicher auch möglich.

Die Strecke Gernrode – Ermsleben würde auf der alten Trasse ebenfalls in Meterspur wieder errichtet werden, wobei in Gernrode die meterspurigen Bereiche das Bahnhofs auch für diese Linie genutzt werden sollten, was einen Schwenk zur alten Trasse östlich des Bahnübergangs erforderlich macht. In Ermsleben habe ich dann wegen der sehr abseitigen Lage des Bahnhofs eine Neubaustrecke hinzugefügt, um direkt den Marktplatz in der Altstadt erreichen zu können. Hier wäre wieder der Betrieb als Straßenbahn erforderlich, wie es bei der Karlsruher S-Bahn auch gelegentlich an den Endpunkten in kleinen Städten geschieht (Wörth, Bad Wildbad).

Die Fortsetzung von Ermsleben nach Aschersleben erscheint mir dann aber auch noch zweckmäßig, da Aschersleben für dieBewohner von Ermsleben wohl bedeutender sein dürfte, als das kleinere und entferntere Quedlinburg. Hier ist allerdings eine komplett neue Trasse erforderlich, da die alte Bahntrasse nach Frose führte. Das dürfte ein Fehler gewesen sein, der auch zur Stilllegung beitrug. In Aschersleben wäre dann eine Verstärkung des Fahrplans sinnvoll, etwa ab Ermsleben auf einen 30-min-Takt und ab Aschersleben, Kreishaus alle 15 min. So könnte zudem eine attraktive Verbindung zwischen Aschersleben und Quedlinburg hergestellt werden, von Stadtzentrum zu Stadtzentrum. Touristen wie Einheimische müssten keine Parkplätze suchen, und die Straßen würden entlastet werden.

Durch die Überlagerung von zwei Linien würde sich zwischen Gernrode und Quedlinburg ebenfalls ein 30-min-Takt ergeben, der innerhalb von Quedlinburg (ab Gernröder Weg / Am Drachenloch) zu einem 15-min-Takt verdichtet werden sollte, wobei diese Züge dann den Anschluss zur Linie Halberstadt – Thale herstellen sollten. Falls es gelingt ausreichend historische Fahrzeuge zu beschaffen, wobei vielleicht auch ein Nachbau denkbar wäre, wie er in den USA häufig durchgeführt wird, dann sollten die kurzen Fahrten innerhalb Quedlinburgs mit solchen Fahrzeugen betrieben werden, um für Touristen eine besondere Attraktion zu bieten. Auch Stadtbilderläuterungen wären sinnvoll. Das Umland sollte mit modernen Zügen bedient werden, die möglichst hohe Geschwindigkeiten erreichen sollten, wobei das vor allem für die Strecke nach Ermsleben wünschenswert wäre. Die kurvenreiche Strecke nach Harzgerode wird keine hohen Geschwindigkeiten zulassen, aber ein bisschen mehr als beim Dampfbetrieb ginge dort vielleicht auch.

Die Haltestellen habe ich sehr dicht angelegt. Da kleine Städte ohnehin stets nur kurze Fußwege erfordern, sind auch kurze Haltestellenabstände erforderlich, damit sich die Fahrt lohnt, und man nicht schon die halbe Strecke zu Fuß gehen musste, um zur Haltestelle zu kommen. Da zudem auch die Reisezeiten in kleinen Städten kurz sind, kommt es auf ein paar zusätzliche Halte auch nicht an.

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4 Kommentare zu “QLB: HSB nach Harzgerode bzw. Aschersleben

  1. Da Du Dir so viele interessante Gedanken über die Bahn im Harz machst, wie würde es aussehen, wenn man die HSB von Harzgerode  verlängert bis Wippra zur Wipperliese, die dann bis Klostermannsfeld fährt? Dort findet der Personenverkehr ja nur noch aus touristischen Zwecken statt, und es wäre schade, wenn der Verkehr dort ganz eingstellt wird

    1. Du denkst an eine Umspurung der Wipperliese zwecks Integration in das HSB-Netz? Das Problem wäre die Verbindung nach Harzgerode. Technisch machbar wäre sie, wobei allerdings durch Wippra als Straßenbahn gefahren werden müsste. Das Tal der Schmalen Wipper bietet einen sanften Anstieg, der gut zu bewältigen wäre. Es wären allerdings außer Neudorf (677 Einwohner) kein einziger Ort am Weg. Mit etwas mehr Mühe ginge es auch über Königerode (799 Einwohner) und Schielo (510 Einwohner). Der Versuch unterwegs Orte zu erschließen, muss also scheitern, denn das lohnt sich nicht.

      Es bliebe also die Frage, ob eine solche Linie von interesse für die Verbindung Quedlinburg – Harzgerode – Mansfeld – Klostermansfeld sein könnte. Ich halte Klostermansfeld für zu unbedeutend, um eine solche Linie zu vertreten. Was anderes wäre es höchstens, wenn es die einstige Elektrische Kleinbahn Mansfeld noch gäbe, die eine Fortsetzung bis zur Lutherstadt Eisleben oder nach Hettstadt ermöglichen würde. Das ist mir aber alles zu viel Utopie, dagegen ist mein oben dargestellter Vorschlag ja noch ausgesprochen realistisch.

      1. Ein interessanter Vorschlag, zu dem ich dort bereits ein paar Fragen geäußert habe. Ich möchte aber nochmal betonen, dass ich für mein hier vorgeschlagenes Netz einen elektrischen Betrieb empfehle. Ich habe dabei zwar nichts gegen gelegentliche Dampfzüge, aber prinzipiell soll elektrisch gefahren werden, teils nach BOStrab und teils nach EBO.

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