Berlin-Dresden: ABS Jüterbog-Zeithain und Kockelsbergtunnel

 

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Beschreibung des Vorschlags

Derzeit wird mit großem Aufwand die traditionsreiche Berlin-Dresdner Bahn ausgebaut, um im Fernverkehr mal irgendwann 200km/h erreichen und die Fahrzeiten der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts unterbieten zu können. Das ist zwar erstmal zu begrüßen, hätte man aber billiger und früher fertig haben können:

Bis Jüterbog wäre die ABS nach Wittenberg zu nutzen gewesen, ab da wäre mit der Bahn nach Zeithain eine weitaus kürzere Strecke (80 statt 140km) auszubauen gewesen, die zudem noch eine beinahe schnurgerade Linienführung aufweist. Am Abzweig Zeithain trifft man auf die Fernbahn aus Leipzig-Riesa, die dann bis Dresden mit genutzt wird.

Ganz nachteilsfrei ist die Variante zwar auch nicht:
– sie ist ca. 15km länger (was bis auf weiteres aber durch den Schlenker über Großbeeren auf Berliner Gebiet wieder aufgefressen wird; die Wiederaufnahme des Fernverkehrs über Lichtenrade steht meines Wissens nach noch in den Sternen)
– Die Ausfädelungen in die Bestandstrassen erfordern Geschwindigkeitsreduktionen, besonders in Zeithain. Ich hab zwar mal versucht, die Situation dort zu entschärfen, ohne das halbe Dorf niedermähen zu müssen. Mit vmax wird man da aber trotzdem nicht durchbrettern können. (ähnliche Zwangspunkte gibt es aber auch „drüben“: Wieder Umweg Großbeeren/Blankenfelde (100 / 80km/h) sowie Gehren und Elsterwerda (160km/h)
– Der neue Flughafen wird schwieriger anzubinden

Die Vorteile sind aber auch nicht totzuschweigen:
– deutlich kostengünstigerer und schneller zu realisierender Ausbau; vermutlich wär’s schon längst fertig
– deutlich weniger Einschränkungen während der Bauphase, da die Strecke bislang eine eher untergeordnete Rolle innehat
– bessere Auslastung der bestehenden Fernbahnen
– kurzer Weg aus Berlin hinaus jetzt schon realisiert

Das Potenzial dieser Linienführung ist übrigens jetzt schon erkennbar. Die aufgrund der Baumaßnahmen hier entlang umgeleiteten Fernzüge erleiden keine Fahrzeiteinbußen. Trotz vmax 100km/h, Langsamfahrstellen und großteils eingleisiger Strecke.

Wie dem auch sei, die Würfel sind ja schon gefallen. Ich wollt’s aber mal gesagt haben 😉

 

Ergänzend noch eine flotte Einführung aufs Dresdner Stadtgebiet. Mit einem ca. 2km langen Tunnel unter dem Kockelsberg hindurch sollten 200km/h bis mindestens zum Anschluß der Meißenkeramik drin sein, weiter 160km/h bis Pieschen. Bei derzeitiger Verkehrsführung über Weinböhla muß man am Abzw Radebeul auf 120 runter, wenns Richtung Neustadt gehen soll.

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5 Kommentare zu “Berlin-Dresden: ABS Jüterbog-Zeithain und Kockelsbergtunnel

  1. Die Idee ist gut, aber, wie du sagst, sind die Würfel leider bereits gefallen. Deswegen wird da vor 2050 wohl nichts zu machen sein. Nachteil wäre, dass man einen großen Umweg fahren muus, wenn man den BER anbinden will.

    Den Kockelsbergtunnel ist eine gute Idee und auch schon Bestandteil dieses  Vorschlages. Er würde da echt ein wenig Beschleuinigung bringen.

  2. Mir gefällt, wie du Vor- und Nachteile miteinander abwägst. Man kann den Zustand der Bahnstrecke Berlin-Dresden einfach nicht so lassen. Eine Erneuerung ist nötig und Aufschieben ändert daran nichts. Deshalb verstehe ich nicht, warum du als Alternative diese Strecke siehst. Langfristig ist die alte Strecke die bessere Lösung. Diese Strecke ist nur zur Umleitung geeignet, aber dauerhaft nicht. Zu den Nachteilen würde ich noch Kapazitätsprobleme zwischen Jüterbog und Südkreuz hinzufügen. Die Eingleisigkeit Jüterbog-Falkenberg ist ebenfalls nicht vorteilhaft.

    Zwischen Priestewitz/Großenhain und Niederau sollte man die Leipziger und die Berliner Strecke zusammenfassen. Dabei wäre wohl ein Tunnel, wie du ihn vorschlägst, nicht zu vermeiden.

  3. Jüterbog-Falkenberg stell ich mir natürlich auch zweigleisig vor – ich hab mir bloß gespart, das durchgängig so zu zeichnen. Und ich meine natürlich nicht, dass man die Berlin-Dresdner so lassen sollte wie zu goldenen Reichsbahnzeiten. Was zu tun wäre schon, aber halt auf anderem Niveau.

    Ergebnis soll hauptsächlich eine Entmischung von Schnell- und Güterverkehr sein: Ersterer tobt sich aus zwischen Südkreuz-Wittenberg-Bitterfeld-Halle/Leipzig, Leipzig-Riesa-Dresden und der vorgeschlagenen Spange, letzterer fährt über Wiesenburg im Westen des Korridors oder Elsterwerda im Osten. Regionalverkehr natürlich überall. So hat man viele Fernlinien auf verhältnismäßig wenig teure ABS verteilt und spart Kosten, ohne dass es wehtut.

    Sollte Jüterbog-Südkreuz heute schon zu eng sein, dann ist das natürlich alles Murks.

  4. Eine gute Idee, aber Jüterbog-Südkreuz ist schon so belegt, dass sogar RE3 und RE5 ihre Verläufe tauschen mussten, um den Fernzügen nicht im Wege zu stehen oder auf dem Nebengleis ständig Überholungen abzuwarten.

    Aber da die Strecke Wittenberg-Berlin etwas zu langsam ist – 28min bis zum Keller wären hier ideal, sollte ab Jüterbog 3- oder 4gleisig geführt werden. Höchstgeschwindigkeit der inneren Ferngleise 250km/h. Die äußeren Gleise mit 160 oder maximal 200km/h – um Bahnsteige ohne große Sicherungsanlagen und Genehmigungsverfahren bauen zu können. Durch die Bündelung der Fernbahnlinien aus Frankfurt, München und Dresden würde man hier locker auf einen positiven Kosten-Nutzen-Faktof kommt und nicht wie die Schnellfahrstrecke EF-BA mit Güterverkehr schön rechnen muss…
    Aber die Würfel sind gefallen – wenn auch des Öfteren falsch.

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