ICE-Linie 26 über Hanau/Fulda

 

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Beschreibung des Vorschlags

Es gibt auf dem Korridor Frankfurt-Hannover-Hamburg eine etwas komische Situation, die in den kommenden Jahren noch komischer wird: Die Fast-Großstadt Hanau, welche direkt an der schnellen Strecke Frankfurt-Hannover liegt, hat keine getakteten Direktverbindungen dorthin, obwohl im Einzugsgebiet in Richtung Nordosten noch die Großstadt Offenbach, die auch nicht kleine Stadt Aschaffenburg und noch viele andere kleiner Städte liegen. Die Städte Gießen, Friedberg, Marburg, Treysa, Wabern und Stadtallendorf, welche alle kleiner sind als Hanau und auch keine größere Stadt im Einzugsgebiet haben, haben aber einer Direkte Fernzugverbindung nach Hannover und Hamburg, obwohl sie nicht an der Schnellstrecke sondern an der alten Strecke liegen.

Diesen Zustand finde ich schon etwas komisch, aber in Zukunft wird es noch besser: Die Schnellfahrstrecke Frankfurt-Hannover wird vollendet, und die Fernzugverbindung über die Altstrecke wird zum ICE aufgewertet, während das größere und an der Schnellfahrstrecke liegende Hanau keine Verbindung nach Hannover hat. Ich sehe hier auch nicht den dringlichen Grund, ICEs zwischen Frankfurt und Kassel über die Altstrecke fahren zu lassen. Man kann das machen, wenn damit Großstädte über 200.000 Einwohner wie Mainz und Bonn an der linken Rheinstrecke oder Augsburg an der Altstrecke München-Nürnberg angebunden werden. Das ist hier aber nicht so. Für die Mittelstädte an der Main-Weser-Bahn sollte ein guter Regionalverkehr reichen, ICEs Hannover-Frankfurt sollten hier nicht fahren sondern die Schnellfahrstrecke nutzen und dabei die größere Stadt Hanau mit Umland direkt nach Norddeutschland anbinden.

Daher sollte die ICE-Linie 26 nach Vollendung der Schnellfahrstrecke über Hanau fahren, und auf der Main-Weser-Bahn ein schneller Regionalzug als Ersatz. Ich denke auch, dass für viele Fahrgäste der Mittelstädte an der Main-Weser-Bahn Frankfurt oder Kassel das Ziel ist, hier ist ein Regionalzug auch preislich deutlich attraktiver als ein ICE, da die Strecke komplett innerhalb Hessens liegt.

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20 Kommentare zu “ICE-Linie 26 über Hanau/Fulda

  1. Hmm… an sich kann ich den Gedanken nachvollziehen und ICEs wirken auf der Main-Weser-Bahn tatsächlich ein wenig fehl am Platz. Die „Aufwertung“ resultiert meines Erachtens nach aber vor allem aus dem Fahrzeugeinsatz, da die ICs schon länger am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind und die IC2-Züge für die SFS definitiv zu langsam sind. Die ICE-T werden mit Auslieferung der ICE-4 und verkürzten Fahrzeiten auf der VDE8 zunehmend über sein. Und die schon länger angekündigte Bestellung der 200er-IC Wagen trägt ja noch keine Früchte.

    Andererseits sehe ich die Kappung der Direktverbindung für Marburg, Gießen und Friedberg von/nach Norden als eher kritisch. Denn auch wenn die Städte einzeln vielleicht nicht so groß wirken, hängt doch die gesamte Region einschließlich des dicht besiedelten Lahntals an der Verbindung. Das sind weitaus mehr Anwohner als die von Hanau und Aschaffenburg, welche ja schon mehr oder weniger im Einzugsgebiet des Rhein/Main-Gebiets liegen, von wo aus es viele Zugverbindungen nach Norden gibt. Auch gibt es ja schon mit der ICE-Linie 12 eine Direktverbindung mindestens nach Fulda, Kassel und Göttingen, dazu kommen einzelne ICs.

    Und wozu eigentlich die Linie 26 beschleunigen? Eine schnelle Verbindung Frankfurt – Hannover – Hamburg gibt es ja schon, während die Linie 26 ja gerade als Ziel hat Nordhessen zu anzuschließen.

    Also ich befürchte durch den Vorschlag gibt es mehr Verlierer als Gewinner…

    1. Gewinner sind alle angebundenen Städte zwischen Frankfurt und Karlsruhe, mit den Großstädten Heidelberg und Darmstadt, der Osten des Rhein/Main-Gebiets mit Offenbach, Aschaffenburg und Hanau, sowie Celle, Uelzen und Lüneburg.

      Die Städte an der Main-Weser-Bahn müssen zwar in die Ferne einmal öfter Umsteigen, sie bekommen dafür eine schnelle Verbindung nach Frankfurt und Kassel zum Regionaltarif. Ich denke, das ist für viele interessanter.

      1. Stimmt, hatte kurz vergessen, dass es südlich von Frankfurt ja noch weiter geht.

        Trotzdem sollte einem bewusst sein, dass man mit der Idee einer ganzen Region den Fernverkehr raubt…

      2. Die Städte an der Main-Weser-Bahn müssen zwar in die Ferne einmal öfter Umsteigen, sie bekommen dafür eine schnelle Verbindung nach Frankfurt und Kassel zum Regionaltarif. Ich denke, das ist für viele interessanter

        Kommst dann aber nicht mehr schnell und direkt nach Hannover und Hamburg, bzw. künftig Braunschweig, Berlin. Aber genau das ist heute das Kerngeschäft der L26, Gießen, Marburg mit den großen Metropolen Frankfurt nach Süden und nach Norden mit Hannover und Hamburg (künftig Berlin) schnell und direkt zu verbinden. Für Pendler enorm wichtig!

        Also bestehen bleiben muss das FV-Angebot auf der MWB über die SFS in jedem Fall. Wenn der ICE-Tarif ein Dorn im Auge ist, dann soll das Land den Zuschuss zahlen, dass NV- und Verbund-Fahrkarten anerkannt werden. Ich seh aber ehrlich gesagt nicht denn Sinn dahinter, genau dafür Regionalisierungsmittel zu verschwenden.
        Das erheblich schlechtere Angebot auf der MWB dann aber als Vorteil verkaufen zu wollen, ist ganz schön dreist von Dir. 🙂

  2. Der Regionalverkehr reicht auf der Main-Weser-Bahn eben nicht aus. Wenn man mal weiter als nach Frankfurt oder Kassel will, muss man immer umsteigen. Durch den IC 26 hat man noch ein paar Direktverbindungen und die Sparpreise sind insbesondere bei Einzelpersonen teilweise niedriger als im RV.

    Der ICE 20 oder 22 könnte ja auch in Hanau und Fulda halten. Besonders schnell fährt er sowieso nicht durch. Gut, dann ist der kleine Fahrzeitgewinn durch die SFS in ein paar Jahren weg, aber der ist sowieso nicht so groß. Frankfurt-Hamburg geht auch so in unter 4 Stunden.

    1. Ist der eine Umstieg denn wirklich soo schlimm? Wenn man nach Mannheim oder Karlsruhe will, ist ein umstieg in den ICE ohnehin schneller, nach Hamburg gehts mit einem guten Anschluss an die Linie 20, 22 oder 25 auch schneller, weil die zügiger unterwegs sind. Die Städte im Nord und Südzulauf sparen dafür sehr sehr viel Zeit (>45min) und Hanau bekommt eine direkte Anbindung nach Norden.

        1. Hanau + Umfeld inkl. Offenbach zusammen mit Heidelberg&Darmstadt und Celle, Uelzen, Lüneburg ist aber eindeutig mehr als Mittelhessen.

          Kinzigtalbahn: Der Vorschlag baut klar ersichtlich auf der SFS Hanau-Fulda auf. Einfach Beschreibung lesen und Karte anschauen, oder zumindest eins von beidem.

  3. Das würde die gesamte Verbindung Hamburg-Frankfurt-Stuttgart/Schweiz unattraktiver machen. Hannover-Stuttgart wäre nicht mehr in unter 4 Stunden möglich, höchstens mit der SFS. Von mir aus könnte Linie 20 auch den Halt in Göttingen weglassen, eine Verbindung Richtung Basel besteht ja noch in durch Linie 12. Wenn man in Hanau mehr ICE Halte haben will, dann halte ich Linie 26 für eine deutlich bessere Lösung als eine Verlangsamung der bestehenden Linien. Ein ICE sollte meiner Meinung nach dort fahren, wo die Geschwindigkeit auch einen Vorteil bringt.

  4. Ausgesprochen Sinnvoll und Begrüßenswert. Fahrzeitverlängerung bei Weg über die Main-Weser-Bahn gegenüber der neuen Kinzigtalbahn ist fast Eine Stunde. Ein großes Ärgernis für alle im Nord und im Südteil, für die diese Linie die einzige Fernverkehrsanbindung in die jeweils gegenüber liegende Richtung ist. Auch die Anbindung von Hanau in die Strecke Frankfurt-Hannover ist längst überfällig, aber für die den schnellen stündlichen ICE 20/22 jalt nicht geeignet.

    Verstehe auch nicht wirklich, warum Gießen&Co unbedingt Fernverkehr nach Hamburg brauchen. Jetzt mit dem Baustellenfahrplan gehts ja auch ohne, fahren halt mehr und schnellere Regios.

    1. Wie rechnest du denn? ICs zwischen Kassel und Frankfurt über Fulda ohne Halt benötigen 1:40, über Gießen 2:10 mit 7 Zwischenhalten. Das sind 30 min Unterschied. Der ICE 12 mit Halt in Hanau und Fulda benötigt 1:29, wird allerdings mit ICE 1 gefahren. Mit ICE T wäre es bestimmt noch 3-4 min mehr. Auf der MWB könnte man durch Auslassen von Halten natürlich auch schneller sein. 2 Stunden sind da mit den ICE T bestimmt zu erreichen. Der Unterschied liegt daher immer nur um eine halbe Stunde. Die neue SFS Fulda-Frankfurt dauert noch viele Jahre und bringt auch nur 10 min. Fast eine Stunde finde ich ziemlich übertrieben.

    2. Gießen&Co hat sehr wohl einen FV verdiehnt. Allein die Agglomeration Marburg-Gießen hat rund 300.000 Einwohner. Dann noch Friedberg, Stadtallebdort und (Schwalmstadt-)Treysa. Die Städte haben jeweils auch +/-30.000 Einwohner (Friedberg mit Bad Nauheim noch mehr). Also so ganz unwichtig ist es nicht. Ob ein schneller RV für über 400.000 Einwohner im Einzugsbereich ausreichend ist, ist sehr fraglich. Ein FV angebot wäre meiner Meinung nach schob angemessen.

  5. In Anbetracht stiegender Fahrgastzahlen auf der Achse hätte ich eine viel bessere Idee: Eine Aufspaltung!

    • Linie Berlin–Hildesheim–Kassel–Gießen–Frankfurt Hbf–Frankfurt Flughafen–Mannheim–Stuttgart
    • Linie Hamburg–Hannover–Kassel–Fulda–Frankfurt Hbf–Darmstadt–Karlsruhe (wie hier)

    Die ICE-Linie 20 wird dafür beschleunigt: Sie soll dann zwischen Kassel und Mannheim nur noch in Frankfurt Süd (statt Hbf und Flughafen) halten.

    1. Die Idee finde ich sehr gut. So hat jeder eine Angebotsverbesserung. Nagh Hamburg ist dann zwar von Gießen ein Unstieg erforderlich, man könnte aber in Kassel an Bahnsteig 3/4 einen bahnsteiggleichen Umstieg der beiden Linien einrichten. Dann wäre Hanau<>Berlin und Gießen<>Hamburg über beide Linien ohne große Umstände möglich

    2. Klingt ganz interessant, bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstehe. Welche bestehenden Linien betrifft denn das, also werden ersetzt? So wie ich das verstehe, sind das die aktuellen Linien:

      ICE 20: Hamburg – Schweiz neu mit Halt in F-Süd statt F-Hbf

      ICE 26: Hamburg – Karlsruhe neu mit Halt in Fulda und Hanau statt der MWB

      und dann? Berlin – Kassel – Gießen – Frankfurt – Stuttgart als zusätzliche Linie oder Ersatz der Linie 13? Als IC oder als ICE? Fände ich auf jeden Fall unterstützenswert und gerade als Ersatz der Linie 13 auch als sehr realistisch, weil kaum zusätzliche Umläufe benötigt werden. Ob dann noch die Angebotsausweitung bis nach Stuttgart erforderlich ist oder ein Ende wie aktuell in F-Flughafen, müsste man gucken.

      Insgesamt eine Idee die mich sehr überzeugt!

  6. Ich möchte hier nochmal erwähnen, dass die Linie 26, auch wenn sie ab Fahrplanwechsel auf ICE-Fahrzeuge umgestellt wird, im Fernverkehrszielkonzept der Fernverkehrsoffensive (PDF, Seite 10) als IC dargestellt wird. Dies deckt sich also mit meiner anfänglichen Aussage, dass die Linie vor allem aus Gründen der Fahrzeugverfügbarkeit und Alter der aktuellen 200er-IC-Wagen umgestellt wird. Wird also aller Voraussicht nach nur ein vorübergehendes Intermezzo der ICE-T sein, bis neue 200er-IC-Wagen zur Verfügung stehen.

    Daher ist dieser Vorschlag langfristig wohl weniger sinnvoll, wenn auch natürlich trotzdem möglich. Nach wie vor halte ich die Abbindung des dicht besiedelten Lahntals vom FV jedoch für wenig sinnvoll. Daher aufbauend auf Thorbens Grundidee sehe ich folgendes am sinnvollsten an:

    • ICE 13: Berlin – Braunschweig – Kassel – Gießen – Frankfurt West – F-Flugh.
    • ICE 26: Hamburg – Hannover – Kassel – Fulda – Frankfurt Hbf – Darmstadt – Heidelberg – Karlsruhe

    Führung in Frankfurt (West/Süd/Hbf/Flughafen) nur exemplarisch, meinetwegen gerne auch anders, Kapazität müssten die Fahrplaner genauer ermitteln.
    Zusätzlich wäre ein Halt in Stendal sinnvoll, wofür im Gegenzug der internationale IC (zukünftig vielleicht mal ECE) beschleunigt werden könnte, aber das ist erstmal unabhängig zu sehen.

    Somit hätte man weitestgehend nur Gewinner, lediglich für Braunschweig und Hildesheim wäre jede zweite Verbindung nach Frankfurt ein wenig langsamer, was jedoch zu vernachlässigen wäre. Optimalerweise würden die Linie 13 und 26 in Kassel-W. Anschluss zueinander haben.

  7. Ich stimme dahingehend zu, dass L26 vom Konzept her unterm Strich absoluter Quatsch ist, weil sie zwischen Karlsruhe und Kassel eigentlich nur eine aus mehreren verklebten REs bestehende Linie darstellt.
    Für alles, was südlich von Frankfurt liegt, stellt diese Linie für Fernreisende überhaupt kein sinnvolles Angebot dar, weil z.B. Darmstadt-Hannover/Hamburg mit Umstieg in Frankfurt in den ICE über Fulda deutlich schneller ist. Für Bruchsal und Heidelberg ist das sogar noch deutlich ungeeigneter. Und mal ehrlich, wie viel Nachfrage gibt es für Weinheim-Gießen oder Bensheim-Marburg?

    Und in Zukunft werden mit NBS Gelnhausen-Fulda und NBS Waldhof-Zeppelinheim die Unterschiede noch extremer, sodass Du für Heidelberg – Kassel z.B. schon 1.5h länger unterwegs bis als die nächstebeste Verbindung ab Mannheim. Das geht einfach nicht auf. Dann verdichtet die NVBW das Angebot zwischen Heidelberg und Karlsruhe mit einem stündlichen IRE, der den nur halb so teuren BW-Tarif akzeptiert. Da ist für den südlichen Abschnitt dann einfach nicht mehr die Nachfrage gegeben.

    Die DB wird L26 südlich von Frankfurt in jedem Fall nicht durchziehen. Dass der Zug im Zielfahrplan steht, ist entweder nicht so gut abgesprochen gewesen oder man will hier noch einen Alibizug haben, dass die Heidelberger nicht panisch werden, weil sie vom FV eigentlich so gut wie abgehängt werden. 🙂

    1. Dass L26 südlich von Frankfurt eingestellt wird, sehe ich aber auch wirklich nicht als Verlust, im Gegenteil sogar als Chance:
      Fährt man dann Regio FV Frankfurt-Gießen-Warschau und dazu noch einen schnellen Regio FV über Fulda, d.h. z.B. Karlsruhe-Bruchsal-Heidelberg-Fulda-Hamburg oder sonst wohin, dann haben die meisten viel mehr davon.

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