Berlin: M10 als Innerer Ring

 

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Beschreibung des Vorschlags

Ein großer Vorteil des bestehenden Straßenbahnsystems in Berlin ist die tangential verbindende Rolle der M10 für die radial vom Alexanderplatz abgehenden Straßenbahnlinien in alle Himmelsrichtungen (außer Südwest).

Mit dem bevorstehen Ausbau eines ähnlich radialen Straßenbahnsystems in den südlichen und westlichen Teilen der Innenstadt („Tramifizierung“ von Buslinien wie zB M41, M45, M46, M48, M27, M29) werden die zentralen Verkehrsknotenpunkte Zoologischer Garten und Potsdamer Platz (hoffentlich) eine ähnliche Rolle einnehmen.

Da die M10 momentan sowieso planmäßig zum Mierendorffplatz und zum Hermannplatz verlängert werden soll, schlage ich vor, die M10 im Südwesten zu einem Ring zusammenzufügen, um ihre Rolle als Tangentiale im Nordosten zu spiegeln (zur Urban Tech Republic oder nach Westend können ja auch M5, M8 und/oder eine tramifizierte M27 weiterfahren). Hierdurch würde eine Nord-Süd-Verbindung im dichtbesiedelten, aber nur mäßig gut angeschlossenem Westen Charlottenburgs entstehen, wo U7 und Ringbahn zu nah sind, um eine eigene U-Bahnlinie zu rechtfertigen, sowie eine West-Ost-Verbindung durch Schöneberg und Kreuzberg, die sowohl Wohngebiete erschließt als auch U7 und U1/U2/U3 entlastet.

Unsicher bin ich mir noch bei der Linienführung im Zooviertel – die südlichere Linienführung über Spichernplatz und Hohenstaufenstraße erschließt mehr Wohngebiete und kommt der Rolle einer Tangentialfunktion näher, aber die nördlichere Alternative über Bahnhof Zoo und Nollendorfplatz scheint mir verkehrlich relevanter zu sein. Entlang der gesamten Strecke habe ich Kreuzungen mit anderen (zukünftigen) Straßenbahnlinien angedeutet. Über die Platzierung der Haltestellen habe ich mir noch nicht allzu viele Gedanken gemacht, eingezeichnet sind nur ungefähre Vorschläge.

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3 Kommentare zu “Berlin: M10 als Innerer Ring

  1. Was die Trasse der M10 zum Hermannplatz betrifft: Gestern fand in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg eine öffentliche Videokonferenz des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr und Immobilien (UVKI) statt. Unter TOP 4.6 stand: „Straßenbahnverlängerung M10 ohne Querung des Görlitzer Parks umsetzen“. Man kann also davon ausgehen, dass man in der BVV eher absurde Umwege für diese Linie fordert, als den direkten Weg zu wählen. Meine Meinung dazu: Wenn die sich in Kreuberg nicht einigen können, wo diese Linie gebaut werden soll, dann sollte man andere Strecken vorziehen.

    Was den übrigen Teil deines Vorschlags betrifft: Ich finde, die Strecke holt zu weit nach Westen aus. Sie würde dadurch allzu lang werden und führt durch Bereiche, die schon genügend durch die U-Bahn erschlossen sind. So fährt z. B. der 204er in der Nachod-, Hohenstaufen- und Pallasstraße nur alle 20 min. Das ist zu wenig, für eine Straßenbahn.

    Die Idee einer Ringlinie halte ich aber für sympathisch, insbesondere da es einst diverse Straßenbahnringe in Berlin gab. Logischer fände ich es allerdings die M10 vom HBF direkt am Brandenburger Tor vorbei zum Potsdamer Platz und weiter zum Halleschen Tor zu führen. Dann weiter, wie der M41er zum Hermannplatz. Für den Abschnit zwischen Hermannplatz und Warschauer Straße finde ich deine Linienführung optimal, aber sie ist leider stark umstritten, wegen der Querung des Görlitzer Parks.

    Zu klären wäre noch, wo dein Ring seinen Endpunkt haben, also wo die Züge ihre Wartezeiten zum Ausgleich von Verspätungen einlegen sollten. Dafür gab es früher bei den alten Ringlinien stets bestimmte festgelegte Haltestellen. Hast du dazu auch eine Idee?

    1. Hmm, das mit der Querung des Görlitzer Parks ist tatsächlich ziemlich schade, dann würde ich selber eine östlichere Streckenführung vorziehen, vielleicht sogar mit Anschluss an den S-Bahnhof Treptower Park. Dann wär der Ring wie im Vorschlag beschrieben aber auf jeden Fall zu groß.

      Die Idee von einem Ring um das historische Berlin (also der Trasse des M41 folgend) hat schon was, aber da habe ich immer viel Kritik gehört, was Straßenbahnverkehr im Tunnel oder vor dem Brandenburger Tor angeht. Allgemein bin ich unschlüssig, wie man den Hbf. von Süden her mit einer Straßenbahn anfahren sollte. Kann sein, dass das möglich und sinnvoll ist, aber da kenne ich mich nicht gut genug für aus; ich schreibe von einer puren Fahrgastperspektive aus. Ich habe mir auch mal überlegt, den M10 Ring über von Turmstraße aus über Ernst-Reuter-Platz, Zoo und Potsdamer Platz zu vervollständigen (also eng um den Tiergarten herum), aber die Strecken kann man wohl auch alle anders sinnvoller bedienen (zB mit einer verlängerten M13).

      Wichtig wären mMn vor allem dichte Straßenbahnnetze in Kreuzberg und Charlottenburg, die vor allem auch untereinander und mit Mitte gut verbunden sind. Vor allem die Verbindungen von Charlottenburg nach Nordwesten und nach Südosten lassen meiner Meinung nach momentan zu wünschen übrig – aber dazu braucht man vielleicht auch keinen großen Ring.

      Endpunkte wären glaube ich an allen großen Knotenpunkten einfach einzurichten – wenn zB der Verkehr vor allem auf der Sonnenallee/Urbanstraße bleibt, könnte man eine Schleife auf dem Hermannplatz selbst einrichten, auch auf dem Blücherplatz und dem riesigen Hauptbahnhofgelände würde sich bestimmt Platz finden.

      Falls ich demnächst Zeit habe, versuche ich vielleicht einmal, diese Überlegungen in einen neuen Vorschlag einfließen zu lassen. Es ist nur schwierig zu planen, wenn Verkehrsinfrastrukturprojekte in dieser Stadt so schleppend vorangehen, dass man kaum realistisch planen kann…

  2. Über die M10-Trasse ist wohl noch nicht das letzte Wort gesprochen, aber es sieht wohl eher nach einer weiter westlich liegenden Trasse aus, als nach einer östlichen Umgehung des Treptower Parks. So könnte man mit vielen Umwegen noch die Mercedes-Benz-Arena und Teile Kreuzbergs bedienen. Eine schnelle Verbindung für Fahrgäste der U7 ab Hermannplatz nach Friedrichshain wird dadurch natürlich verhindert. (Das würde natürlich auch verhindert werden, wenn man die M10 in der Urbanstraße statt auf dem hermannplatz enden lässt, weil die Umsteigewege dann sehr lang werden.)

    Eine Straßenbahn vor dem Brandenburger Tor hat es bis zur Teilung des Straßenbahnnetzes auch schon gegeben. Ich sehe darin kein Problem. Eine Trasse hinter dem Reichstag wäre ebenfalls möglich. Ich hatte das ja mal vorgeschlagen.

    Von der Turmstraße wird wohl keiner über den Ernst-Reuter-Platz zum Potsdamer Platz fahren wollen. Dann wäre es sinnvoller eine Linie, wie die alte 21 wieder einzurichten. Im Tiergarten ist auch nicht viel Potenzial an Fahrgästen. Das ist im Grunde nur ein Stück innerstädtischer Wald.

    In Kreuzberg und Charlottenburg gibt es bereits ein dichtes U-Bahnnetz. Straßenbahnen sind dort auch wichtig, aber sie müssen sich ihre Lücken suchen. Wichtig sind vor allem Linien in die Vororte, wie entlang der B1, des Ku’damms, der Kant- und Heerstraße oder des Spandauer Damms. Auch so verkehrsreiche Buslinien wie M41 oder M29 sollten auf Straßenbahn umgestellt werden.

    Eine Schleife am Hermannplatz wäre schon deshalb sinnvoll, um auch die U7 zu erreichen. Am HBF gibt es bereits eine Schleife.

    Die Langsamkeit der Planungsprozesse darf nicht am Planen hindern. Vorschläge machen kann man immer.

     

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